Die Bestimmung von Partikelverunreinigungen an funktionsrelevanten Bauteilen, die im Wesentlichen aus dem Herstellungsprozess resultieren, erfolgt durch eine indirekte Prüfung, die vor der lichtoptischen Vermessung, Zählung und Typisierung der Partikel einen Probenahmeschritt erfordert. Der als Extraktion genannte Probenahmeschritt, sowie die nachfolgenden Schritte der Filtration und Analyse werden eingehend in der VDA 19.1 und ISO 16232:2018 beschrieben. Diese Richtlinien fördern die Aussagekraft und Vergleichbarkeit von Prüfergebnissen und regulieren die einheitliche Darstellung von Sauberkeitsspezifikationen und Prüfergebnissen in der Qualitäts- und Lieferkette der Automobilindustrie.
Zusätzlich sind noch eine Vielzahl an Werksnormen, die Sauberkeitsspezifikationen oder spezifische Prüfabläufe vorgeben, zu beachten. CleanControlling verfügt hier über eine Normenbibliothek mit über 1.000 Werksnormen, die nahezu vollständig hinsichtlich Ihrer Durchführung geprüft und interpretiert wurden und deren Prüfverfahren etabliert sind.
Der Umfang an Prüfmethoden und deren Prüfeinrichtungen von CleanControlling umfasst sämtliche Extraktionsmethoden der Flüssigextraktion sowie Luftextraktion zur Probennahme und die gegebenenfalls erforderliche Konstruktion und Herstellung von bauteilspezifischen Prüfadaptionen, insbesondere für die durchströmende Luftextraktion mittels speziellem Durchströmprüfstand.
Neben der Standard-Sauberkeitsprüfung, die für den überwiegenden Teil der Sauberkeitsanalysen ausreichende Aussagekraft liefert, kann die weitergehende Bestimmung der Partikelmaterialien hilfreich oder erforderlich sein. Da die lichtoptische Analyse die Partikel ausschließlich nach dem Glanzverhalten nach "metallisch glänzend" oder "nicht-glänzend" typisiert, ermöglicht eine weitergehende Elementanalyse mittels energieaufgelöster Röntgenspektroskopie (EDX) von anorganischen Partikeln oder eine Infrarot-Spektroskopie (IR) von organischen Partikeln die sichere Zuordnung von grenzwertüberschreitenden Partikeln. Die Materialbestimmung kann darüber hinaus Hinweise zur Herkunft der Partikel liefern. Die Optimierung des Herstellungsprozesses kann damit wesentlich erleichtert werden, da somit mögliche Partikelquellen identifiziert werden können.
Sofern die anorganischen Partikel nach deren Materialien vermessen und klassifiziert werden sollen, bietet die kombinierte REM/EDX-Analyse mit der elektronenoptischen Zählung und Vermessung der Partikel im Rastereletronenmikroskop (REM) und der Elementanalyse (EDX) die Möglichkeit, die relevanten oder sämtliche anorganischen Partikel genauestens zu analysieren. Mit dieser REM/EDX-Analyse können durch die Zuordnung von Partikeln zu bestimmten Materialklassen und deren Größe zusätzliche Informationen über das Schädigungspotential oder die Herkunft der Partikel gewonnen werden.
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