Standard-Sauberkeitsprüfung / Restschmutzanalyse

nach VDA 19.1 (2015) / ISO 16232:2018

Restschmutzanalyse / Standard-Sauberkeitsprüfung nach VDA 19.1 (2015) / ISO 16232:2018

Bei der Fertigung von sauberkeitssensiblen Teilen, Baugruppen oder Systemen muss eine hinreichend geringe Kontamination mit schädlichen Partikeln dauerhaft sichergestellt werden. Um die Technische Sauberkeit von Bauteilen zu gewährleisten, ist überwiegend eine Sauberkeitsprüfung bzw. Restschmutzanalyse nach VDA 19.1 und ISO 16232:2018 gefordert.

Eine Standard-Sauberkeitsprüfung erfolgt nach den in der VDA 19.1 und ISO 16232:2018 vorgegebenen indirekten Prüfverfahren mittels

  • Extraktion,
  • Analysefiltration,
  • lichtoptischer Analyse und Auswertung sowie
  • Dokumentation des Prüfprozesses und der Prüfergebnisse.

1. Extraktion von Partikeln auf der Bauteiloberfläche

Eine übliche Methode, um Partikel zu extrahieren, ist das Abspritzen der Oberfläche mit einem Flüssigkeitsstrahl. Alternativ kann die Extraktion auch mit Ultraschall oder einer Innenspülung mit einer geeigneten Flüssigkeit erfolgen. Als Extraktionsfluide werden in der Regel wasserbasierte tensidische Reiniger oder Lösemittel auf Kaltreinigerbasis eingesetzt. Darüber hinaus findet die Extraktion mit durchströmender Luft oder durch Abblasen bei Bauteilen Anwendung, die nicht mit flüssigen Medien in Kontakt kommen sollen oder unter Einsatzbedingungen geprüft werden müssen. Als neue Extraktionsmethode gewinnt zunehmend die Saugextraktion durch Absaugen der Partikel von Bauteiloberflächen mit Luft insbesondere für Bauteile aus dem Bereich der E-Mobilität an Bedeutung. Bei den Extraktions-Methoden mit Luft ist in der Regel eine flüssige Sekundärextraktion für die Analysefiltration erforderlich.

2. Analysefiltration

Im nächsten Schritt der Restschmutzanalyse gemäß VDA 19.1 werden die in der Extraktionsfüssigkeit eingefangenen Partikel auf einer Membrane präpariert. Das eingesetzte Membrangewebe muss dabei so gewählt werden, dass seine Porengröße und Struktur zu den möglichen bzw. erwarteten Partikeln passen. Auch die chemische Stabilität gegenüber dem Extraktionsfluid muss gewährleistet sein.

3. Lichtoptische Analyse und Auswertung

Mit der lichtoptischen Analyse werde die mit der Analysefiltration auf den Analysefilter abgeschiedenen Partikel vermessen, gezählt und typisiert. Bei der granulometrischen Standardanalyse sieht die VDA 19.1 Mikroskope oder Flachbett-Scanner vor, um eine lichtoptische Partikel- und damit Restschmutzanalyse durchzuführen. Hierbei werden die Analysefilter durch eine geeignete Beleuchtung bildfeldweise ausgeleuchtet und über eine Vergößerungsoptik ausgeleuchtet und Pixel-weise mit einer digitalen Kamera erfasst. Mit einer digitalen Bildverarbeitung werden die Partikel erkannt und die Größenmerkmale ermittelt.

4. Dokumentation des Prüfprozesses und der Prüfergebnisse

Abschließend werden sowohl die Prüfprozedur als auch die Ergebnisse der Restschmutzanalyse vollständig und standardisiert dokumentiert.

Daneben sind oft noch eine Vielzahl von Werks- und Kundennormen zu berücksichtigen, die hinsichtlich Prüfverfahren oft auf die VDA 19.1 / ISO 16232 verweisen, aber auch spezifische Prüfverfahren vorgeben.

CleanControlling – Ihr verlässlicher Partner für Standard-Sauberkeitsprüfungen und Restschmutzanalysen

Der erste Schritt für die Festlegung der Prüfverfahren ist die Ermittlung der Anforderungen anhand der Bauteilzeichnungen, Zeichnungseinträge und der relevanten Normen. Diese Prüfung erfolgt durch CleanControlling bereits mit Ihrer Anfrage, wird von uns bei der Erstellung eines Angebotes berücksichtigt und final mit der Erstellung der Prüfvorschrift dokumentiert. Die Grundlage für diese Vorprüfung ist die umfangreiche Normenbibliothek von CleanControlling, die mehr als 1.000 Werksnormen enthält. Diese sind nahezu vollständig hinsichtlich ihrer Durchführung geprüft und interpretiert worden und beinhalten daher Prüfverfahren, die sich bewährt haben und gut etabliert sind.

Die Durchführung der eigentlichen Restschmutzanalyse erfolgt auf Basis der in einer vorangegangenen Qualifizierungsuntersuchung erarbeiteten und festgelegten Extraktionsprozedur und deren Parameter mittels einer Abklingmessung. Dabei werden die in der VDA 19.1 / ISO 16232:2008 für die jeweilige Extraktionsmethode festgelegten Startparameter berücksichtigt.

Der Umfang an Prüfmethoden der Standard-Sauberkeitsprüfung von CleanControlling umfasst alle hierfür relevanten Extraktionsverfahren:

  • Flüssigextraktion: Spritzen, Spülen, Schütteln und Ultraschall
  • Manuelle Luftextraktion: Abblasen im Extraktionskabinett und Nachspülen der Extraktionskammer

Bei der Standard-Restschmutzanalyse werden die auf dem Analysefilter abgeschiedenen Partikelverunreinigungen lichtoptisch vermessen, gezählt und nach metallischem Glanzverhalten als metallisch glänzend oder nicht-glänzend typisiert. Hierbei können Partikel ab einer Größe von 25 µm nachgewiesen und unterschieden werden.

Darüber hinaus umfasst die Standardanalyse gemäß den vorhandenen Anforderungen auch die gravimetrische Auswertung des Rückstandsgewichtes der gesamten Partikelmasse.

Für welche Branchen bietet CleanControlling Standard-Sauberkeitsanalysen und Restschmutzanalyse an?

Viele Auftraggeber einer Restschmutzanalyse sind direkt oder indirekt für die Automobil- und Zulieferindustrie tätig. Doch auch in anderen Branchen, z. B. der Feinwerk-, Reinigungs- und Elektrotechnik, spielt das Thema Technische Sauberkeit eine immer wichtiger werdende Rolle.

Die Standard-Sauberkeitsprüfung und Restschmutzanalyse sind ebenfalls Bestandteile unserer Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018. Die von der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH ausgestellte Akkreditierung gilt für unsere Laborstandorte in Emmingen-Liptingen und Dresden und bestätigt, dass die CleanControlling GmbH – Labor für Technische Sauberkeit die Kompetenz besitzt, Prüfungen nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018 in den folgenden Bereichen durchzuführen:

  • Untersuchungen zur Technischen Sauberkeit an metallischen und nicht-metallischen Werkstoffen, Bauteilen, Systemen und Fluiden mittels der Prüfverfahren der Extraktion, Gravimetrie, mikroskopischer Analyse;
  • Infrarotspektroskopie;
  • lonenchromatographie;
  • Energiedispersive Röntgenspektroskopie;
  • Bestimmung der freien Oberflächenenergie fester Oberflächen

Restschmutzanalyse und Sauberkeitsprüfungen für Industrie und Automotive

Die CleanControlling GmbH ist eines der international führenden Unternehmen im Bereich der Technischen Sauberkeit für Kunden aus den Bereichen Industrie und Automotive. Nach der Gründung im Jahr 2006 als Prüflabor im Bereich der Technischen Sauberkeit wurden wir erstmals 2008 nach DIN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Wir haben in dieser Zeit mittlerweile weit mehr als 100.000 Sauberkeitsprüfungen durchgeführt und uns als starker Partner führender Industrieunternehmen positioniert.

Wenn Sie Fragen zum Thema Restschmutzanalyse, zu Standard-Sauberkeitsanalysen oder generell zum Themenfeld Technische Sauberkeit haben, können Sie uns gerne eine Nachricht über unser Kontaktformular zukommen lassen oder sich direkt an einen der benannten Ansprechpartner wenden. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Steckbrief

Typische Branchen Automobil- und Zulieferindustrie, Feinwerktechnik, Reinigungstechnik
Art der Verunreinigung Partikel aus Herstellungsprozess auf Bauteiloberflächen
Ergebnis Mikroskopie Anzahl pro Größenklassen ab 25 µm Partikelgröße, metallisch glänzend / nicht-glänzend / Fasern
Ergebnis Gravimetrie (sofern Anforderungen vorhanden) Gesamtmasse der extrahierten Partikel in mg
Prüfobjekte, Prüflosgröße Bauteile als Prüflos zu einer zu beprobenden Gesamtfläche von ca. 200-500 cm² zusammenfassen.

Weitere Informationen

Diese Prüfungen sind Bestandteil unserer Akkreditierung, detaillierte Informationen zum Akkreditierungsumfang erhalten Sie hier
Detaillierte Informationen zu den Prüfverfahren und Prüfnormen finden Sie in unserer Infothek.
Bei weiteren Fragen helfen Ihnen gerne die Ansprechpartner aus unserem Vertriebsteam weiter.