Praxisbeispiel 2

Schadensbefund: Weiße Rückstände auf Metallbauteil


1. REM Bildauswertung

Das Sekundärelektronenbild der Probe zeigt eine aufliegende Verunreinigung mit scharfen Kanten. Das Rückstreuelektronenbild zeigt deutlich, dass die Verunreinigung eine dem Bauteil ähnliche Dichte besitzt. Die Bildauswertung der REM Aufnahmen lässt auf eine anorganische Verunreinigung schließen. Organische Verbindungen würden weicher und dunkler erscheinen.

2. EDX Spektralauswertung

Das EDX Spektrum zeigt primär die Elemente Aluminium und Magnesium. Dies passt zum AlMg3 Material des Bauteils. Der Kohlenstoffgehalt ist sehr gering. Dieser ist zwar nicht quantitativ auswertbar, dennoch scheint die Verunreinigung vorwiegend anorganisch zu sein. Weiterhin findet sich ein intensiver Sauerstoffpeak. Der geringe Kohlenstoffgehalt, der hohe Sauerstoffwert und das Fehlen weiterer Elemente lassen auf ein Oxidmaterial schließen.

 

 

3. IR-Spektralauswertung

Die Infrarotspektroskopie zeigt keine IR-aktiven (organischen) Rückstände auf dem Bauteil.

 

Schlussfolgerung:

Es handelt sich um Aluminiumoxid auf der Oberfläche des Bauteils. Im Gespräch mit dem Kunden hat sich ergeben, dass zeitgleich mit dem Auftreten des Problems von einem schnellflüchtigen auf ein wasserbasiertes Kühlschmiermittel gewechselt wurde. Da die Bauteile nach der Bearbeitung nicht getrocknet wurden, sind die beobachteten Korrosionsschäden aufgetreten.