KLT Monitoring in der Technischen Sauberkeit

Wissen

Ist technische Sauberkeit für Sie nicht nur eine Frage von Bauteilen, sondern auch eine Frage von Logistik? Und ihnen ist bewusst, dass Monitoring wichtig ist, aber Sie haben noch keine passende Methode gefunden?

Technische Sauberkeit - KLT-Monitoring in der Logistik

Zum Thema

Hier drei Möglichkeiten, Ladungsträger effektiv zu überwachen und Technische Sauberkeit zu erreichen. Am Ende können Sie sich ein Bild davon machen, welche Methode für Sie geeignet ist.

In diesem Artikel wollen wir Ihnen drei Lösungen aufzeigen, mit denen Ladungsträger effektiv überwacht werden können, um somit ein konstant hohes Niveau Technischer Sauberkeit über die reine Bauteil Sauberkeit hinaus, auch in der Logistik zu erreichen. Am Ende dieses Artikels, werden Sie sich selbst ein Bild davon machen können, welche Methode für Sie am besten geeignet ist, wo sich Sweetspots aus Prüfhäufigkeit und Kosten ergeben und welche Anwendung für ihre Mitarbeiter am besten geeignet ist. 

Mit der Entwicklung immer leistungsstärkerer und effizienterer Motoren hat die Technische Sauberkeit zunehmend an Bedeutung in der Automobilfertigung gewonnen. Besonders der jüngste Wandel zur E-Mobilität hat dieses Thema weiter vorangetrieben, sodass die Technische Sauberkeit heute ein zentraler Bestandteil moderner Automobilkomponenten ist. Angesichts immer strengerer Grenzwerte wird auch die Logistik zu einem entscheidenden Prozess, in dem Sauberkeit nicht mehr ignoriert werden kann.

Kartonagen und Holzpaletten weichen zunehmend KLTs und speziell gefertigten Trays, um Bauteile möglichst sicher und sauber an ihren Bestimmungsort zu bringen. Ein regelmäßiges Monitoring dieser Umlauftransportverpackungen ist unerlässlich, um die Qualität eines Fertigungsprozesses zu gewährleisten.

Bei CleanControlling werden wir regelmäßig gefragt, wie die Sauberkeit von KLTs geprüft werden kann. Dieser Artikel soll einen Überblick über die verschiedenen Methoden und Möglichkeiten geben und ihre Vor- und Nachteile beleuchten.

Nassextraktion

Der klassische Weg zur Bewertung von KLTs ist, wie bei allen Automobilbauteilen, die Nassextraktion in einem Extraktionskabinett.

Durch die Auswahl geeigneter Extraktionsmedien können auch ölbehaftete Ladungsträger effizient gereinigt und extrahiert werden. Alternative Die Nutzung wasserbasierter Medien kann zudem das Material des Ladungsträgers schonen. Allerdings bringt die Nassextraktion auch einige Nachteile mit sich. Sie erfordert spezielles Equipment in Form eines Extraktionskabinetts mit entsprechender Medienversorgung sowie speziell geschultes Personal. Daher werden Nassextraktionskabinette nie in der Nähe der Produktionslinien eingesetzt. Stattdessen müssen die Ladungsträger aus der Logistikkette in ein Labor gebracht werden, um dort geprüft zu werden. 

Ein weiteres Risiko der Nassextraktion besteht darin, dass auch nicht relevante Bereiche mit extrahiert werden. Häufig sind die Außenflächen oder Böden von KLTs weniger kritisch als der Innenbereich, der in direktem Kontakt mit den Bauteilen steht. Diese Faktoren führen dazu, dass Nassextraktionen eher selten und stichprobenartig durchgeführt werden. Die hohen Anschaffungskosten des benötigten Equipments rechtfertigen diese seltenen und stichprobenartigen Analysen in den wenigsten Fällen. Dies führt dazu, dass nur sehr selten geprüft wird und somit kaum ein effizientes Monitoring aufgebaut werden kann.

Vorteil: Vollflächige Beprobung
Nachteil: hohe Kosten, geringe Prüffrequenz

Verwendung von Partikelstempeln

Eine Möglichkeit, die Nachteile der Nassextraktion (hohe Kosten, geringe Prüffrequenz) zu umgehen, ist die Nutzung von Partikelstempeln.

Partikelstempel sind eine effiziente Methode, um partikuläre Verunreinigungen lokal von einer Oberfläche zu entfernen und einer mikroskopischen Analyse zuzuführen. Die Anwendung ist einfach und kann von Werker in der Produktion selbst durchgeführt werden. Somit ist eine hohe Prüffrequenz und ein deutlich engmaschiges Monitoring bei geringen Kosten möglich. Ein Nachteil ist sicherlich die nur partielle Erprobung, die mit Partikelstempeln möglich ist. Ist es mit einem einzelnen Partikelstempel möglich bis zu vier unterschiedlichen Bereichen abzustempeln. 

Bei einer Stempelfläche von ca. 13 cm², ist somit eine Fläche von ungefähr 52 cm² mit einem Stempel prüfbar. Eine integrale Prüfung von Ladungsträgern ist somit nicht möglich. Dennoch können definierte Prüfbereiche (Ecken, Kanten, definierte Punkte auf den ebenen Flächen) festgelegt werden. Bei stets gleicher Beprobung ergibt sich so über die hohe Prüffrequenz dennoch ein gutes Bild über die Sauberkeit der Ladungsträger im Verlauf der Zeit. 

Eine Alternative, um größere Flächen zu beproben stellen Klebepads und Partikelwippen dar.  Diese Pads haben eine Fläche von ca. 100 cm² Quadratzentimetern und ermöglichen so große Flächen schnell und effizient zu beproben und mikroskopisch zu bewerten. Dennoch bleiben vor allem in Ecken und Kanten nur schwer zugänglich. 

Vorteil: Günstige Methode, hohe Prüffrequenz möglich
Nachteil: keine vollflächige Beprobung möglich

Saugextraktion

Eine dritte Option zur Beprobung von Ladungsträgern stellt die Saugextraktion dar. Die Saugextraktion kombiniert die Vorteile einer schnellen und einfachen Beprobung vor Ort wie sie Partikelstempel ermöglichen.

Da die entsprechenden Saugsysteme kompakt und mobil sind könne sie direkt an der Linie eingesetzt werden. Aufgrund der lokalen Saugwirkung werden nur die Bereiche extrahiert, die wirklich extrahiert werden sollen. Ein Überlaufen von Prüfflüssigkeit auf nicht relevante Bereiche ist hierbei ausgeschlossen. Somit stellt die Saugextraktion eine schnelle und effiziente Alternative zur Nassextraktion und Stempelextraktion dar. 

Die Extraktion kann vollflächig oder lokal erfolgen. Dieser ermöglicht es sehr viele Ladungsträger in kürzester Zeit oder regelmäßigen Abständen zu beproben und somit ein umfängliches Bild über die Sauberkeit der Ladungsträger im Logistikprozess zu erhalten. Ein Problem der Saugextraktion liegt inhärent im trockenen Extraktionsprozess. Da kein flüssiges Extraktionsmedium verwendet wird, werden die Partikel nicht von einem Flüssigkeitsfilm auf dem Analysefilter fixiert. Entsprechend erfordert ein verlustfreies Filterhandling Übung und Routine. Verwendet man statt eines herkömmlichen Analysefilters eine Partikelfalle wird das Handling für den Werker deutlich vereinfacht, da die Partikel direkt auf dem Klebepad fixiert werden. Somit wird ein sicherer und verlustfreier Transport zur Mikroskopie gewährleistet.  

Eine Erweiterung dieser Methode stellt die Verwendung App-gestützte Systeme dar, die eine Auswertung von Analyseergebnissen ohne Mikroskop ermöglichen und somit die Kosten für die Analyse weiter senken, die Analysezeit verkürzen und somit die Prüfhäufigkeit erhöhen können. 

Vorteil: hohe Prüffrequenz durch liniennahe Beprobung, lokale und partielle Beprobung möglich
Nachteil: Handling trockener Filter erfordert Übung

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